Beschreibung der Anlage von Lothar Gehlhaar 27721 Ritterhude bei Bremen
Wann wurde die Anlage gebaut ?
1982 Teich mit Goldfischen und Orfen, ca. 2,5 cbm
Später erweitert auf ca. 5 cbm mit Selbstbaufilter, 2 eingegrabene Kunstsstoffässer
1993 Umzug in ein größeres Haus und Bau eines 10 cbm Teiches, ca. 1,40 tief
Filter bestehend aus 2 Plastikfässer und 4 x 400 Liter GFK Behältern, schon in Schwerkraft laufend.
1996 Neubau einer richtigen Koianlage
Größe 5 x 3 m und 1,90 – 2,90 tief, 40 cbm Wasser, davon Filter 7 cbm in Schwerkraft.
2000 Erweiterung auf 59 cbm, neuen Teil angebaut, ca. 4,5 x 2,8 und 1,85 tief.
Filter erweitert auf insgesamt 17 cbm.
Beschreibung der Anlage:
In natürlicher Hanglage liegt der Teich am tiefsten Punkt des Grundstückes
Hinter dem Teich ist das Gelände an 2 Seiten höher.
1 Seite ist eine überdachte Terrasse, 1 Seite eine offene Terrasse
Im Hintergrund sind japanische Ahorne, Azaleen, Bambus, Steinlaternen und
Bonsai.
Daten des Teiches :
Gebaut mit Betonschalsteinen, die mit Moniereisen und Beton verarbeitet wurden. Abdichtung des Teiches mit einer Spezial Polymerbitumen Schweißbahn, Filter wurde mit GFK abgedichtet. GFK ist die bessere Lösung, um Teiche und Filter langfristig abzudichten ( Ich bin ein Dachdeckermeister und weiß, von was ich da schreibe )
Form: Eine Acht, bestehen aus 2 gegenläufigen Strömungen
Randgestaltung: ¾ ( Hintergrund ) Findlinge bis zu 70 cm Durchmesser, liegen
auf einer Stufe, ca. 100 mm im Wasser. Terrassenseite mit Klinker gemauert.
Oberfläche: ca. 22 m2
Tiefe: max. 2,90 m, min 1,20 m, im Mittel 1,90 m
Wasserinhalt Teich 42 cbm + Filter 17 cbm = 59 cbm Gesamt
Bodenabläufe: 1 x 150 mm im großen tiefen Teil, 1 x 100 mm im kleinem Teil
Skimmer: 1 Skimmer, der endet in der letzten Filterkammer und läuft dadurch
selbsttätig ohne zusätzliche Pumpe.
Fischbesatz: 20 Koi, 45 – 80 cm groß
Filterung: Großer Schwerkraftfilter, der grobe Schmutz wird durch Siebeinsätze in
der Absetzkammer entnommen, die Absetzkammer ist 7 m2 groß und 1 m tief.
Danach folgen 2 Filterlinien, mit jeweils 2 Kammern ( je 3 cbm ) und
Bodenabläufen 100 mm. Bestückt sind die Kammern mit 50 Japanmatten dicht an dicht. Danach folgt die Pumpenkammer.
Aufgrund der guten Rohrführung und großer Querschnitte ist der Wasserstand in der Pumpenkammer nur 22 mm tiefer, als im Teich, bei 25 cbm/Std. Förderleistung.
Frischwasser: Leitungswasser, mit extra Wasseruhr, im Sommer wöchentlich ca. 3 cbm, im Jahr 180 – 220 cbm Verbrauch.
Belüftung: Es sind 3 Hi-Blow 40 angeschlossen, gesteuert über IKS laufen sie nur bei Bedarf. Bei unter 85 % Sauerstoffsättigung schalten sich die Hi-Blows an.
Einsatz von UV: Seitdem der Filter richtig dimensioniert ist ( 1996 ) wird keine UV
benötigt.
Überwinterung: Die Koi bleiben im Teich. Heizung ist über einen Wärmetauscher an
der Hausheizung, per Thermostat gesteuert
Ab April 15 Grad, Mai 18 Grad, meist bis September keine Heizung.
September 18 Grad, Oktober 15 Grad, dann sinkt die Temperatur bis zum
Jahreswechsel langsam auf 6 Grad, wo die Heizung dann hilft, nicht tiefer zu
Kommen.
Von Mitte Oktober bis Mitte April ist der Teich komplett abgedeckt.
2/3 der Teichoberfläche wird mit 50 mm Styrodurplatten abgedeckt. 1/3 als eine
halbrunde Lichtband Konstruktion, mit Doppelstegplatten.
Möglichst Luftdicht ohne Zugluft, weil die am meisten kühlen kann.
Im Schnitt werden 500 Liter Heizöl im Jahr dafür verbraucht.
Sommerbetrieb: Von April bis Oktober läuft zusätzlich eine einfache Schwimmbad
Solaranlage von 15 m2, sie bringt ca. 2 Grad mehr, als der Teich sonst hätte. Bei
extremer Hitze ( 1 Woche täglich bei 30 Grad im Schatten) kommt der tiefe Teich
an die 25 Grad heran.
Erfahrungen mit der Anlage: Durch die große Teichtiefe sind die Temperaturschwankungen gering. Wo
andere Teiche mit weniger Tiefe 2 Grad in einer Nacht verlieren, sackt dieser nur
um 0,5 Grad ab.
Durch die gut geführte Kreisströmung im Teich, bleibt der Kot und Schmutz
nicht am Boden liegen und fault aus, sondern kann täglich aus den Siebsystem
ausgekippt werden.
Schwebstoffe legen sich in der Absetzkammer ab und können dort bequem
abgesaugt werden.
Der Zeitaufwand ist gering.
Ein Futterautomat füttert 7 x am Tag , ca. 50 % der benötigten Menge. Der Rest wird meistens abends dazu gefüttert.
Im Sommerbetrieb täglich 2 Minuten um die Siebe auszukippen.
2 x wöchentlich die Bodenabläufe der Filterkammern kurz öffnen.
20 Minuten, 1 x die Woche, Absetzkammer aussaugen.
Alle 8 Wochen eine Filterlinie absperren, Wasser ablassen, spülen mit
Teichwasser und wieder füllen, Zeitaufwand ca. 1 Std.
Der Teich kann bei geringer Fütterung auch mal 2 Wochen ohne Pflegeaufwand gelassen werden.
Kosten sind überschaubar, 1 Rohrpumpe mit 26 cbm Förderleistung und die Hi-
Blows, ca. 2000 KW = ( Stand 2002 ) 250,-euro/Jahr + 180 cbm Wasser ohne Kanalgebühren ca. 160,- euro/Jahr, Heizung ca. 170 euro/Jahr.
Dazu kommen noch die Futterkosten, in Höhe von ca. 300,- euro/Jahr
Es ist eine Koi Anlage ohne technischen Schnickschnack, einfach und durchschaubar.
Was würde man in Zukunft anders machen ?
Auch der Teich hätte mit GFK abgedichtet werden sollen.
Statt 4 Filterkammern mit 12 cbm Volumen und 3,5 cbm Japanmatten, hätten
auch 2 gereicht, aber dafür die Absetzkammer noch größer sein sollen.
Die manuelle Vorabscheidung und die natürliche Absetzung der Partikel sind
Die Hi-Lights dieser Anlage: Immer glasklares Wasser ohne technischen
Aufwand oder Chemie.
Auf diesem Foto kann man den Teichgrund erkennen, der am Rand 1,90 m tief ist, und in der Mitte 2,90 m. Ich habe keine UVC Lampe oder Ozon im Einsatz.