Hallo Klaus,
jetzt fragst du ausgerechnet mich über Wasserstoff aus, obwohl ich eigentlich nicht so der Befürworter von diesem Energieträger bin. Warum fragst du nicht Armin?
Klaus hat geschrieben:
Obgleich ich gestehen muß , das ich an dieses Extrem "Island" mit meiner Einlassung nicht gedacht habe.
Welche Leistungen lassen sich denn dort verwirklichen ?
Das kann ich nicht beziffern. Ich weiß aber, dass dort extra energieintensive Aluminium- und Kupferwerke gebaut worden sind, obwohl die Erze aus aller Wellt dort hin geschippert werden und obwohl die Metalle nicht in Island selber verwendet, sondern weltweit verkauft werden.
Aus eigener Anschauung weiß ich, dass dort noch viele energie- und wasserreiche Flüsse vorhanden sind, in denen noch massenhaft Wasserkraft steckt. Da geht noch was!
Klaus hat geschrieben:
Was kostet eine Tankerflotte , die die äquvalente Leistung eines Seekabels transpotieren kann !?
In diesem Thema reden wir zum Beispiel davon, dass elektrischer Strom eine Sackgasse für den Antrieb von Kraftfahrzeugen ist. Dieser lässt sich in Fahrzeugen nicht wirtschaftlich speichern. Es geht hier nicht (aber im anderen Thema) darum, den kompletten Primärenergiebedarf in Mitteleuropa auf diesen Energieträger umzustellen.
Meine Vorzugsvariante wäre ja, dass mit Hilfe des reichlich und billig vorhandenen Stromes in manchen Weltgegenden eine brennbare Flüssigkeit (die bei
Normalbedingungen flüssig ist), zu erzeugen, die dann mit Hilfe von Verbrennungsmotoren Fahrzeuge antreiben könnte. Alternativ könnte die Flüssigkeit in einer Brennstoffzelle oxidiert werden, um Elektromotoren anzutreiben.
Die Kosten entziehen sich meiner Kenntnis. Aber die bereits heute vorhandene Tankerflotte, die Mineralöl und Biosprit nach Europa bringt, wäre sehr wahrscheinlich auch in der Lage, eine äquivalente Menge Methanol, Ethanol oder solche Flüssigkeiten nach Europa zu bringen. (Möglicherweise müssen ein paar modifizierte Gummidichtungen, Schläuche usw. eingebaut werden, aber prinzipiell könnte dieser Treibstoff heran geschafft werden.)
Ein Seekabel wäre wahrscheinlich das Transportmittel der Wahl, wenn man Strom aus anderen Teilen der Welt in das deutsche Netz einspeisen wollte. Hier gebe ich dir Recht. Dafür wäre eine Flüssigkeit als Transportmedium weniger geeignet.
Klaus hat geschrieben:
Welche gefahren gehen von solch einem Tanker aus , wenn der in Hamburg einläuft ?
( ... wir alle haben die Wasserstoffexplosionen in Fukushima gesehen ! )
( ....und das war im Vergleich recht wenig Wasserstoff !! )
In Fukushima haben wir keine Wasserstoffexplosion gesehen. Dort ist Knallgas explodiert. So, wie ich es sehe, wurde durch die große Hitze Wasserdampf zu Wasserstoff und Sauerstoff zersetzt, beide Elemente im richtigen Verhältnis fertig vorgemischt.
Platzt ein Tanker, aus welchen Gründen auch immer, dann rumst es ganz ordentlich, das ist Fakt. Aber es wird in der Umgebung des Tankers ein gewaltiger Überschuss an Wasserstoff vorhanden sein. Es wird nur so viel Wasserstoff explodieren, wie in der Umgebung Sauerstoff vorhanden ist. Der übrige Wasserstoff wird aufgrund der Hitze und seines ohnehin geringen Gewichtes als Feuerball nach oben steigen, wo er weiteren Sauerstoff als Reaktionspartner finden wird. Eine solche Explosion wird nicht wie in Fukushima ablaufen, sondern den freigesetzten Wasserstoff nach einem anfänglichen, nicht zu unterschätzenden Knalles innerhalb der nächsten Minute verbrennen.
Die durch eine solche Explosion angerichteten Schäden können trotzdem ganz gewaltig sein. Doch nachdem die Brände gelöscht sind, entstehen keine weiteren Schäden. Keinesfalls wird die Gegend über Jahrzehnte verstrahlt sein, wie in Fukushima. Nebenbei bemerkt: Am Tag des Bebens flimmerten Bilder durch das Fernsehen, wie eine Raffinerie brannte. Das sind Schäden, die keinesfalls herunter gespielt werden sollten, doch die scheinen schon wieder vergessen zu sein, da sie von Fukushima überschattet werden.
Weiterhin kann der Entladehafen schon westlich von Hamburg gebaut werden, um die Flüssigkeit per Pipeline zu transportieren.
Klaus hat geschrieben:
Was kostet es aus dem Enegieträger Strom erst transportablen Wasserstoff ,
um dann anschliessend wieder Strom daraus zu machen ?
Wie bereits gesagt, mit konkreten Zahlen kann ich nicht dienen. Aber für den Antrieb von Kfz, und nur hier, kann es die einzige Alternative sein, vom zu Ende gehenden Mineralöl weg zu kommen.
Klaus hat geschrieben:
Wie lange funktioniert diese Technologie ?? ( Seekabel halten leicht 30 Jahre )
- Es entzieht sich meiner Kenntnis, wie lange ein Tanker hält. Ein Schiff kann aber gut 30 Jahre schaffen.
- Die Elektroden für die Elektrolyse halten keinesfalls so lange, müssen leicht austauschbar sein.
- Die Kfz halten heute üblicherweise auch keine 30 Jahre.
Pfiffikus,
der hofft, die Dinge ausführlich genug gegenüber gestellt zu haben