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LotharGehlhaar - Teichbauforum

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BeitragVerfasst: Mi 25.Okt 2006 20:24 
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Hallo Andreas,
der normale Wasserdruck schiebt die Muffen nicht auseinander.
Alle Rohre müssen fixiert sein. Im Boden liegen die im Sand und freiliegend werden Schellen gesetzt. Dabei wird die Schubrichtung beachtet, wo die hingehen könnten.
Im Prinzip muß das Rohr so fest sein, das man sich überall mal mit 75 kg Körpergewicht draufstellen kann.
So halten diese KG Rohre locker 40 m Wassersäule aus ( 4 bar ).
Fließt aber durch so ein Rohr in die Entsorgungskammer ( In 1,5 m "Fallhöhe" ) eine Strömung von 60 - 90 cbm/Std., kann ein blitzartiges Schließen von einem Ventil einen hohen Staudruck verursachen.
Das kann KG-Rohre zum platzen bringen oder Muffenverbindungen auseinanderschieben.
Gruß Lothar

( Ein Albtraum von Wasserversorgern in jeder Stadt :D . Halten es unsere Rohre aus, wenn tausende Verbrauchern innerhalb von Sekundenbruchteilen ihre Wasserhähne schließen ? )


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BeitragVerfasst: Mi 25.Okt 2006 22:08 
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Hallo Andreas,
geh auf Nummer sicher und mach eine Edelstahlschraube rein, die tut niemanden weh und im falle eines falles kann diese Schraube dich vor großem Schaden bewahren.

Gruß Tommy,
der seine Rohre wenn der Bau fertig ist auch mit Edelstahlschrauben sichert.

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BeitragVerfasst: Do 26.Okt 2006 0:58 
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LotharGehlhaar hat geschrieben:
kann ein blitzartiges Schließen von einem Ventil einen hohen Staudruck verursachen.
Das kann KG-Rohre zum platzen bringen oder Muffenverbindungen auseinanderschieben.
Gruß Lothar

( Ein Albtraum von Wasserversorgern in jeder Stadt :D . Halten es unsere Rohre aus, wenn tausende Verbrauchern innerhalb von Sekundenbruchteilen ihre Wasserhähne schließen ? )


Hallo zusammen,
kann Lothar nur bestätigen, das ein schnelles schließen von Ventilen einen großen Staudruck verursacht.
Ein Beispiel, wo auch große Wasserdruckschläge auftauchen, sind unsere Waschmaschienen.
Ihre Wasseranschlußschläuche sind extra auf diese großen Druchanstiege ausgelegt. Wenn an den Waschmaschienen das Magnetventiel zu schnell schließen würde, dann entsteht auch ein sehr starker Druckanstieg in dem Anschlußschlauch. Deshalb halten gute Anschlußschläuche einen sehr hohen Berstdruck von 60-90 Bar aus, unser normaler Trinkwasserdruck liegt bei ca. 3 - 4 Bar.

Gruß Hardy


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BeitragVerfasst: Sa 11.Nov 2006 19:52 
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Hallo Zusammen,

folgendes gilt für PVC-U:

nicht UV-beständig nach ca. 3-5 Jahren der Strahlung ausgesetzt wird es brüchig und kann Haarrisse bekommen, dies kann sogar an Einschraubmuffen an der UV-Lampe vorkommen, darum regelmäßig nachschauen ob da was tropft.

Max Dauertemp. für PVC-U 70°
Max Dauertemp. für PVC-C 95°

Ab ca. 7° Außentemp. am PVC-Rohr wird es spröde und kann sehr schnell brechen.
Schweißtemp. für PVC zwischen 330° - 360°

Folgendes gilt für PE:

Nicht klebbar kann nicht mit Silkon abgedichtet werden, hält zwar kurzfristig aber nicht auf Dauer. Das Einzige was gut dichtet ist Inotec aber leider auch nicht für immer :(
PE-schwarz voll UV-beständig
PE-natur ca. 5-8 Jahre UV-Beständig dann bekommt es einen leichten Braunstich.
Temp.- Belastung von PE: -40° bis 50°
Schweißtemp. von PE-HD und PE-LD zwischen 295° - 320°

Folgendes gilt für PP:

Nicht klebbar eigentlich wie bei PE.

PP-grau und PP- natur sind nicht UV-beständig ca. 3-5 Jahre dann ist die Oberfläche so verbrannt von den UV-Strahlen das man bei einer 10mm starken Platte min. 4mm abziehen muß um auf gesundes schweißbares Mat. zu kommen.

PP-schwarz ist UV-beständig gibt es aber leider nur als Sonderanfertigung als Plattenmat. sprich ist sau teuer.

Schweißtemp. zwischen 295° - 320°

So das war es erst mal. Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen.

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Mit den besten Grüßen aus Wuppertal

Marcus

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BeitragVerfasst: So 12.Nov 2006 13:20 
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Hallo Marcus.
Danke für die Infos, ich werde stellen davon in Unser Bestes aktualisieren.

Gruß Tommy

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BeitragVerfasst: Do 04.Jan 2007 17:45 
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Aufgrund aktueller Nachfrage habe ich wieder mal was aktuallisiert.

3.3.0. HT- Rohr mit PVC Zugschieber[anker:HTZugschieber]
HT- Rohr (hellgrau) besteht meist aus PP (Polypropylen) und ist somit nicht klebbar und auch Farbe hält nicht darauf, somit ist eine Klebeverbindung dieser Materialien nicht möglich!
Lösung: Anstatt HT- Rohr in den Zugschieber zu stecken, nimmt man ein Stück PVC- Rohr und klebt links und rechts ein kurzes Stück davon mit z.B. Tangit ein, dann nimmt man eine Überschiebmuffe und steckt das HT- Rohr das mittels Dichtungen abgedichtet wird darüber und fertig ist die Verbindung!
[b] Achtung!!! Die Doppelmuffe kann nicht komplett zurückgeschoben werden, da die Dichtungen konisch sind und diese sich am Übergang zum anderen Rohr klemmt, deshalb 15mm Luft zwischen den Rohren lassen. (Wichtig hierbei ist dass die Rohrdichtungen sehr großzügig mit Gleitmittel eingeschmiert werden, sonst tut man sich sehr schwer die Doppelmuffe wieder zurückschieben zu können- mit genug Gleitmittel funktioniert das um ein vielfaches leichter und eine evtl. Reparatur ist somit einfacher auszuführen)! Nach einer gewissen Zeit kann man die Doppelmuffen dadurch, dass das Gleitmittel mit der Zeit verklumpt und verkommt nicht mehr, bzw. nur noch sehr sehr schwer bewegen. Abhilfe bringt ein Ölfilter Bandschlüssel mit dem man die Muffe verdrehen und auseinanderziehen kann, oder man nimmt ein Holzstück und schlägt seitlich abwechselnd mal links mal rechts und mal oben mal unten auf die Muffe in Längsrichtung bis die Verbindung auseinander geglitten ist. [b]
Der Vorteil der Überschiebmuffen ist auch dass im Falle einer Undichtheit am Zugschieber die beiden Überschiebmuffen zurückgeschoben werden können und ein Ausbau des defekten Teiles ohne Zerstörung der sonst komplett verklebten Leitungen stattfinden kann. Teil Reparieren, hinhalten, Überschiebmuffen wieder drüber schieben und Fertig.


Gruß Tommy

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BeitragVerfasst: Sa 13.Jan 2007 1:17 
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Es wurde wieder was ergänzt bzw. ein neues Aufgabengebiet hinzugefügt.
Und zwar folgendes:

[url=#Durchführung]3.5. KG- Rohr Wanddurchführung[/url]





3.5. KG-Rohr Wanddurchführung[anker:Durchführung]
Hier möchte ich kurz beschreiben wie man eine Rohrdurchführung aus KG-Rohr durch eine Betonwand dicht bekommt.

- Das Kunststoffrohr (KG- Rohr da aus PVC ist besser geeignet als HT- Rohr aus PP) wird im Durchführungsbereich angerauht.

- Über das Kunststoffrohr wird spannend ein Rundschnurring gezogen
(sanitärdeutsch = Rollring)
Es können aber auch Dichtungsringe aus KG - HT Rohren verwendet werden, genauso wie das Quelldichtband, das bei Kontakt mit Feuchtigkeit aufquillt.
Dieser Gummiring wird etwa in der Mitte (oder zwei Stück etwa im äußeren drittel) der Betonwand platziert und muss fettfrei sein.

- Jetzt einfach das Rohr mit Gummiring einbetonieren.

Grund: beton zieht sich nach Austrocknung zusammen und schwindet - dadurch ergibt sich um das Rohr herum eine geringer Spalt, welcher über Kapilarwirkung Wasser durch die Wand saugt.
Der Gummiring presst sich beim betonieren leicht zusammen und gleicht nach dem Schwund des Betons dessen Spalt wieder aus und unterbricht die Kapilarwirkung.

Ein weiterer oft gemachter Fehler ist, zu versuchen den Rohrausgang zur Wasserseite dicht mit Beton zu verfüllen, dies ist schlichtweg falsch. (Grund, wie beschrieben Schwund!)

- Nachdem der Beton gezogen hat und noch nicht ausgehärtet ist (meist nach einem Tag) wird die Schalung entfernt und um das Rohr herum eine V - Naht in den Beton gekratzt (in diesem Zusand ist der Beton noch weich genug sodass man die V- Naht auskratzen kann)

- Nach endgültiger Betonaushärtung (28tagen) wird die Dichtschlämme gestrichen - die V-Naht wird mitgestrichen aber nicht zugeschmiert. (Ok, ich warte auch meist nicht 28tage)

- Nach Trocknung der Dichtschlämme wird die V-Naht mit Innotec oder ähnlichem bündig abgedichtet.



Gruß Tommy

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Zuletzt geändert von Thomas am Sa 13.Jan 2007 12:40, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Sa 13.Jan 2007 2:56 
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Man Man Man,
ich lege eben eine unfreiwillige Nachtschicht ein, da ich das Auge nicht schließen kann :shock: (scheiß Funken :!: )
Heute früh geht es dann erst mal ohne Schlaf zum Notdienst :cry:


[url=#Dichtschlämme]4.2. Dichtschlämme und Silolack[/url]





4.2. Dichtschlämme und Silolack[anker:Dichtschlämme]
Wie bringe ich einen betonierten oder gemauerten Teich oder Filter mit Dichtschlämme dicht?
Verarbeitungshinweise auf dem Sack meist 25kg beachten.

- Der Untergrund soll Staub und Fettfrei sein, dazu Kehrt oder Saugt man die betroffene Fläche ab.

- Die erste Schicht Dichtschlämme macht man etwas dünner an und trägt diese mit der Traufel oder einem etwas steiferen Tapezierpinzel auf, hierbei ist darauf zu achten, dass die Dichtschlämme schön sauber in die Poren des Untergrundes eingearbeitet (einmassiert) wird, um eine gute Verbindung zwischen dem Untergrund und der Dichtschlämme zu erhalten. Auch in den Ecken und Kanten ist auf Gleichmäßigkeit zu achten.

- Wenn die erste Schicht trocken ist kann mit der zweiten Schicht begonnen werden, diese kann etwas fester angemacht werden, sodass man einen Auftrag von ca. 3mm Stärke erhalten kann.
Hierbei auch wieder an die Ecken und Kanten denken und gleichmäßig auftragen. Aufgrund der hier aufzutragenden Materialstärke empfiehlt es sich diesen Arbeitsgang mit der Traufel auszuführen.

Dieser Schritt kann noch ein bis zweimal wiederholt werden um auf eine gesamt Dichtschlämmenstärke von ca. 8-10mm zu kommen.

- Die Kanten können dann zusätzlich noch verstärkt bzw. mit dem Pinsel halbrund aufgefüllt werden.
- Die Rohrdurchführungen (Zuläufe, Abläufe, Verbindungen) können noch ringsum mit z.B. Innotec verschmiert werden.

- Nach vollständiger Durchtrocknung der Dichtschlämme kann auch Silolack darauf aufgebracht werden, dieses geschieht mit dem Pinsel oder der Malerrolle und soll auch zwei mal durchgeführt werden.
Silolack ist normal Fischgiftig was aber nach Durchtrocknung der Farbe nicht mehr vorhanden sein dürfte. Mir ist noch nichts bekannt, dass Fische nach durchhärten der Farbe eingegangen sind. Schließlich wird der Silolack ja auch im Silo für Tierfutter und Zysternen benutzt. Wenn man dennoch auf Nummer sicher gehen will kann man den Teich/ Filter mit Wasser befüllen und einige Zeit ohne Fische darin stehen lassen, dann das Wasser ablassen und neu Befüllen.


Gruß Tommy

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BeitragVerfasst: Sa 13.Jan 2007 11:18 
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Hallo an alle GFK Spezialisten,
mir fehlt noch eine Beschreibung wie man GFK verarbeitet, könnte sich jemand von Euch bereit erklären hier einen kurzen Text zur Verarbeitung von GFK zu schreiben :?:
Ich würde ihn dann übernehmen und unter 4.3. in UNSER BESTES setzen.

Gruß Tommy,
der zur Verarbeitung von GFK leider nichts weiß.

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BeitragVerfasst: Sa 13.Jan 2007 12:24 
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GFK:

Verarbeitungshinweise Polyesterharze

Polyesterharze sind sog. ungesättigte Polyesterharze (UP-Harze), die meistens auf Orthophthalsäure basierenBild vergrößern und auf Cobalt für die Kalterhärtung vorbeschleunigt sind. Sie sind relativ wasserbeständig. Bei guten mechanischen Festigkeiten bieten sie ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis.
Alle Polyesterharze sind in Styrol (ca.40%) gelöst, welches bei der Verarbeitung verdunstet. Aus der Verdunstung ergibt sich ein Schrumpf von ca. 7% am Bauteil, welcher unter Umständen berücksichtigt werden muß.
Laminierharze sind ab Werk leicht thixotropiert (angedickt), damit sie an senkrechten Flächen im Laminat nicht ablaufen.
Polyesterharze werden meistens mit 1-2% MEKP-Härter gehärtet. Da Laminierharze in der Regel vorbeschleunigt sind (ca. 0,8% Cobalt), ist keine weitere Beschleunigung notwendig. Dies kann bei sehr niedrigen Verarbeitungstemperaturen jedoch der Fall sein (ca. 1% Cobalt Zugabe).
Sicherheitshinweis!!! Cobalt-Beschleuniger und MEKP-Härter niemals direkt miteinander in Kontakt bringen - heftige Reaktionen bis hin zur Explosion können auftreten. Daher lagermäßig gut trennen und nacheinander in das Harz verrühren.
Die Verarbeitungszeit hängt maßgeblich von der Verarbeitungstemperatur ab. Hohe Luftfeuchtigkeit schwächt die Eigenschaften, außerdem neigen Glasfasern dazu Feuchtigkeit zu binden, was ebenfalls zu schlechteren Eigenschaften führt.
Generell sollte bei Neuanwendungen bzw. Unkenntnis ein Vorversuch durchgeführt werden. Sauberkeit am Arbeitsplatz ist Grundvoraussetzung, alle und genügend Arbeitswerkzeuge müssen parat liegen. Denken Sie an Aceton (gut und günstig) als Reinigungsmittel für Pinsel, Lammfellroller und Entlüftungsroller. Ein gut gekennzeichnetes !!! Marmeladenglas tut gute Dienste. Rühren Sie immer nur soviel Harz an wie Sie innerhalb kurzer Zeit verarbeiten können. Berücksichtigen Sie Temperaturen, Größe der zu laminierenden Fläche sowie Beschaffenheit der Form. Süllränder, Ecken und Kanten bedürfen längerer Tränkung und Entlüftung. Da immer gekleckert wird, tragen Sie Schutz- oder Arbeitskleidung und legen Sie sich Putzlappen bereit. Vergessen Sie nie die Härterzugabe und lassen Sie sich während der Verarbeitung nicht ablenken. Dosieren läßt sich MEKP mit speziellen Dosierflaschen, für kleine Mengen reichen Einmalspritzen. Gut verrühren und insbesondere vom Rand weg ins Gefäßinnere vorgehen. Flächen die mit Glasmatte oder Gewebe beschichtet werden sollen müssen trocken, fett- und staubfrei sein. Eine rauhe Oberfläche sorgt für eine gute physikalische Haftung. Saugende Untergründe sollten 1-mal vorgetränkt werden. Der Laminataufbau besteht aus 2 Glasfasermatten je 450 Gramm.
Die Lagen werden einzeln getränkt und entlüftet. Das Entlüften mittels Entlüftungsroller ist enorm wichtig, das Laminat wird nur so luftblasenfrei und gut verdichtet, was zu besserem Harz-/Glasverhältnis führt. Stichwort Osmose! Ein luftblasenfreies Laminat ist weitgehend klar und erzeugt beim Umgang mit dem Entlüftungsroller kein "Knistern" mehr.
Bei größeren Flächen vergessen Sie bitte nicht das regelmäßige Reinigen der Werkzeuge, sonst werden sie zum Einwegwerkzeug.
Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung auf das Werkstück, so schnell wie das Harz dann "anzieht" kann kein Profi das LaminatBild vergrößern ordentlich entlüften.
Warten Sie bis die letzte Lage geliert ist und arbeiten Sie dann weiter.
Eine chemische Verbindung ist normalerweise 12-24 Std. danach noch gegeben, längere Intervalle sollte man vermeiden. Die relativ geringe Klebkraft des Polyesterharzes würde die glatten Oberflächen nur unzureichend verbinden (anders bei Epoxidharzen). Versiegelt werden Polyesterharzlaminate sinnvollerweise mit Polyestertopcoat, das Schwarz oder Dunkelgrün eingefärbt wird. Topcoat enthält 5-10% Paraffinzusatz und härtet klebefrei an der Oberfläche aus. Aufgebracht werden sollte Topcoat, nach dem gründlichen Schleifen, am besten mit dem Fellroller (Verbrauch ca. 300-400 g/m²).
Polyesterharz enthält Styrol als Lösemittel, welches bei der Verarbeitung frei wird. Styrol ist gesundheitsschädlich. Sorgen Sie für eine gute Belüftung bzw. tragen Sie eine Filtermaske mit Aktivkohlefilter. Bedenken Sie bei der Verarbeitung mit z.B. lösemittelempfindlichen Materialien wie EPS (Styropor) die zerstörerische Wirkung des Styrols.

So wird beim Koiteichbau gearbeitet:
Bild vergrößern Mit 3 Leuten geht es am besten. Einer laminiert, einer mischt das Harz und Härter und der dritte schneidet die Glasfasermatten zu. Bild vergrößern Eine Absaugung sollte man wegen dem Styrol anschließen (einfach auf einem Rohr vom Bodenablauf in der Absetzkammer einen Lüfter saugen lassen).
Angemischt werden 2 oder 4 kg Mischungen in einfachen Plastikeimern (Putzeimer vom Baumarkt mit Literscala) Da man den gebrauchten Eimer danach erst mal nicht wieder benutzen kann sollte man 10 Eimer kaufen. Später, wenn das Harz ausgehärtet ist, kann man den Eimer säubern und wieder benutzen.
Der Laminierer rollt eine Fläche mit Harz vor, legt die zugeschnittene Matte auf und tränkt die ebenfalls mit Harz. Nun muß das Harz einige Minuten in die Matte einziehen, bzw. sie anlösen. In der Zeit wird schon die nächste Bahn daneben aufgebracht. Die Bahnen werden alle mit mindestens 5 cm Überlappung verlegt. Dann wird die erste Bahn nochmals übergerollt, damit die Luftblasen rausgehen. So geht das immer weiter, die 2 Lage Matte wird aufgebracht, wenn das Harz von der ersten geliert. Nass in Nass arbeiten nennt man das. Ecken und Rohrstutzen werden zuerst mit Mattenstreifen laminiert.
Falls eine Mischung mal zu schnell reagiert, sofort aufhören und eine neue Mischung nehmen. Die Rollen und Pinsel werden auch solange benutzt, bis das Harz anfängt zu gelieren, dann einfach eine neue Rolle aufstecken. Bevor später das Topcoat aufgebracht wird, müssen alle Flächen gründlich geschliffen werden.
Bild vergrößern Bild vergrößern Bild vergrößern
Die harzgetränkten Fasernadeln sind hart und scharf wie Glasscherben.
Nach dem Schleifen sollte man mit einer Handvoll Polierwatte alles noch einmal abreiben.
Dabei sollte man Handschuhe anziehen, denn diese Schnittwunden heilen sehr schlecht.
Überall dort wo noch eine Faser raus steht bleiben Wattefäden hängen. Dort muß man dann noch einmal nachschleifen. Das muß sehr sorgfältig gemacht werden. Eine scharfe GFK "Nadel" im Teich und man hat ständig Koi mit Verletzungen.
Wenn alles vorbereitet ist, wird dann das Topcoat aufgetragen. Das ist dickflüssig wie Honig und hat eine kurze Topfzeit, also alles gut Vorbereiten. 300 - 400 Gramm pro m² auftragen, nicht mehr weil es sonst an senkrechten Flächen absackt.

Ca: Materialverbrauch für 50 m² 2 lagiges Laminat:
140 m² Glasfasermatte 450 Gramm/m² = 63 kg
UP Harz ( 3 x Glasfasergewicht ) = 190 kg
Härter 2 - 3 % je nach Temperatur = 6 kg
Topcoat 50 x 350 Gramm = 18 kg


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